Work and Travel in Norwegen – Wer will fleißige Handwerker sehn…?
Wieder bei unseren norwegischen Freunden
Nach unserer letzten Wanderung erreichten wir nun wieder die Zivilisation. 🙂 Wir kamen wieder bei der norwegischen Familie unter, die wir zu Beginn unserer Norwegenzeit kennen gelernt haben. Die nächste Zeit stand unter dem Motto „Work and Travel in Norwegen“. Neben der Arbeit war die Gemeinschaft wieder sehr gesegnet: gute Gespräche, Lachen, Spaß und leckeres Essen. Ich habe wieder einige Rezepte mitgenommen, u.a. ein Rezept für einen veganen Backfisch 😀 Klingt vielleicht komisch, war aber echt lecker und relativ simpel.
Das milchfreie Eisangebot in Norwegen hat es uns auch angetan. Magnum-ähnliche Sorten am Stiel und Vanille-Schoko Eis in der Waffel. Letzteres wird auch „Krone-Is“ genannt, da das Eis von dieser Marke früher nur 1 Krone gekostet hat. Aber diese Zeiten sind leider schon lange vorbei. Ein neues und amüsantes Kartenspiel haben wir auch kennen gelernt: 6nimmt oder Hornochse. Das werden wir in Deutschland in unser Repertoire mit aufnehmen.
Work and Travel in Norwegen: Haus malen
Die Zeit bei unsern norwegischen Freunden nutzten wir, um deren Haus zu malern… Ganz nach dem bekannten Kinderlied „Wer will fleißige Handwerker sehn…“… 😀
Schon lange stand dieses Projekt bei ihnen an, aber es hat ihnen stets an Zeit und Kraft gefehlt. Anfang des Jahres betete die Mutter der Familie dafür, dass Gott es irgendwie möglich macht das Haus dieses Jahr zu streichen. Gleichzeitig zweifelte sie innerlich, da sie alle Freunde und Bekannte in Gedanken durchging und wusste, dass keiner Kapazitäten hatte sie dabei zu unterstützen.
Und dann fügte Gott die Wege so, dass wir zu dieser Familie kamen und Kraft und Zeit mitbrachten. Was für eine Gebetserfahrung!
Unser Ziel war es die komplette Frontseite von der gelben Farbe in eine moderne graue zu verwandeln. Um die Wand des 1. Obergeschosses und unter den Dachdielen zu streichen, benutzten wir ein (gelegentlich wackelndes) Gerüst. Doch bevor der erste Pinselstrich gesetzt wurde, musste die Wand gesäubert, abstehende Farbe entfernt und morsche Bretter ausgewechselt werden. Schon alleine das war sehr zeitintensiv. Am Ende unserer 2,5 Wochen war die Frontseite dann aber so gut wie fertig.
Schöne Gemeinschaft beim „Møte“
Neben einem Festgottesdienst in der Tyrifjord Gemeinde, wo wir wieder jemanden kennen gelernt haben, der wiederum Freunde von uns aus Deutschland (u.a. unsere zukünftige Schwägerin) kennt, hatten wir eine tolle Gemeinschaft beim „Møte“. Das ist ein lockeres, gemeinschaftliches Treffen von Freunden in und außerhalb der Gemeinde. Es wird gemeinsam gesungen, gegessen, geredet und gelacht. Eine kleine Andacht rundet das ganze ab.
Für uns war das eine tolle Erfahrung. Wir wurden sehr herzlich und warm aufgenommen. Es wurde sogar für uns extra ein Lied auf deutsch gesungen (Lasst die Herzen immer fröhlich). Wir haben dort einige Familien kennen gelernt, die mehr außerhalb in der Natur wohnen. Eigener Obst – und Gemüseanbau, eigene Wasser- und z. T. eigene Stromversorgung gehören mit dazu. Das hat uns sehr begeistert und inspiriert. Für unseren nächsten Norwegen-Urlaub haben wir nun schon einige Familien, die sich über einen Besuch freuen würden. Das ist schön.
So sieht man sich wieder…
Wie im letzten Blog erwähnt, sollten wir unsere zwei deutschen Freunde noch diesen Sommer in Norwegen wieder treffen. Ihre Urlaubszeit neigte sich bald dem Ende und auf dem Rückweg machten sie noch Halt bei unserer Unterkunft. Sie zeigten uns Fotos und Videos von ihren Erlebnissen und hatten viel zu erzählen. Es war spannend ihrem Reisebericht zuzuhören. Wir bekamen wieder richtig Lust in der abgeschiedenen Natur wandern zu gehn. Nächstes Mal würden wir aber ein Auto mitnehmen, um noch mehr von der abwechslungsreichen Schönheit Norwegens entdecken zu können.
Einen großen Dienst erweisten uns unsere Freunde, indem sie einiges an Gepäck von uns mit nach Deutschland nehmen würden. Da wir in Asien nicht mehr zelten werden, ist einiges an Equipment zu viel. So hat nun Jonathans Rucksack schon die Heimreise angetreten.
Rucksack-Geschenk und König’s Aussicht
Jonathan wird in Asien nur mit Handgepäck reisen. Dadurch können wir uns bei möglichen Inlands-Flügen ein bisschen Geld einsparen. Doch für das Handgepäck benötigten wir nun einen passenden Rucksack. Groß war die Freude, als unsere norwegischen Freunde uns anboten, uns diesen zu spendieren – als Dankeschön für das Haus malern. Wie schön. So besuchten wir gemeinsam einen riesigen Outdoor-Laden in einem Vorort von Oslo. Dieser Einkaufsladen hat es uns beiden angetan. Überall Sportartikel und Anregungen zum aktiv sein. Sogar Jagdwaffen konnten dort gekauft werden, was für Jonathan spannend war. Schon nach kurzer Zeit fanden wir den gesuchten Rucksack.
Einige Tage später testeten wir diesen bei einem Familienausflug zur „König’s Aussicht“. Der Rucksack ist wirklich super und die Landschaft war auch wieder toll. Auch wenn es uns bisschen mehr an Deutschland erinnert hat, da seeeehr viele Familien unterwegs waren auf dieser Wanderstrecke.
Der Weiterflug steht an
Nun stehen wir kurz vor unserem Weiterflug nach Asien. Wir nutzten noch das gute Internet, um nocheinmal nachhause zu skypen bzw. zu telefonieren. Brote wurden geschmiert und Anne hat uns noch eine leckere Pizza gebacken, da wir auf unserem Langstrecken-Flug kein kostenloses Essen bekommen werden. Am nächsten Morgen würde es früh losgehen…
Ein kurzer Rückblick
Rückblickend war es eine unglaublich erlebnisreiche Zeit in Norwegen. Die Natur, das Wandern, die Abgeschiedenheit von der Zivilisation und die Herausforderungen haben uns zusammen geschweißt und charakterlich wachsen lassen. Vor allem unsere Tour im Hardangervidda Nationalpark und der Queenstrail waren stark prägende Touren. Auch von der handwerklichen Arbeit bei verschiedenen Familien haben wir viel mitnehmen können. Aber vor allem die besonderen Menschen, die wir kennen lernen durften, haben unseren Horizont enorm erweitert.
Wir sind von Herzen dankbar für all diese unbezahlbaren Erfahrungen und freuen uns gleichzeitig riesig auf unser nächstes Abenteuer in Asien.
Folgendes Video ergänzt den Blogbeitrag: