Wenn Fremde Freunde werden
Weitere Planung
Anders als geplant, verweilten wir auch noch in unserer 4. Norwegenwoche in der Nähe von Hønefoss. Unsere Route war immer noch nicht weiter geplant. Es stellte sich schwieriger als erwartet heraus, Wanderrouten zu finden, die von der Länge und der damit verbundenen Essenskalkulation umsetzbar sind.
Daher fragten wir bei der Adventgemeinde nach, ob wir für ein paar Tage in deren Räumen sein dürften. Wir bekamen relativ schnell Rückmeldung: Aus Versicherungsgründen wird es schwierig in der Gemeinde zu übernachten. Aber eine deutschsprechende norwegische Familie lud uns zu sich nachhause ein.
Wir waren sehr gespannt und freuten uns darauf diese gastfreundliche Familie kennen zu lernen.
Wenn Fremde Freunde werden
Gleich am ersten Abend gab es eins unserer Lieblingsessen: Heuhaufen. So etwas Besonderes haben wir schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gegessen 😀
Es war so schön in familiärer Runde zusammen zu sitzen und zu erzählen. Wir wurden so herzlich aufgenommen, dass wir uns vom ersten Moment an wohl gefühlt haben und die Zeit mit der Familie sehr genossen. Auch Blacky, der fröhliche Hund mit den langen Ohren, schien erfreut über den Besuch.
Viele gute, amüsante, aber auch tiefsinnige Gespräche begleiteten unseren Aufenthalt. Es machte Freude von unserer Reise und unseren Erlebnissen zu erzählen. Genauso schön war es, der Familie und ihren Geschichten und Erfahrungen zu lauschen.
Neue Menschen kennen zu lernen, ihre Sichtweisen auf das Leben zu hören und zu sehen, wie sie leben ist eine enorme Bereicherung. Ihre uns mitgeteilten Lebenserfahrungen als Ehepaar sowie als Eltern waren für uns ein großer Segen und wir haben einiges davon mitgenommen.
Als Dankeschön für ihre Gastfreundschaft halfen wir im Garten und in der Küche. An zwei Abenden übernahmen wir komplett die Essensvorbreitungen. Zu sehen, wie sehr sich die Familie darüber gefreut hat, war für uns noch eine größere Freude.
Von rollenden Steinen und großen Felsen
Am Freitag unternahmen wir eine kleine Wanderung mit Blacky, dem Familienhund. Das erste mal ohne schweren Rucksack. 😀 Unsere Beine fühlten sich trotzdem so an, als müssten sie schwere Lasten tragen.
Kurz vorm Erreichen der Bergspitze ging es über ein sich in die Länge ziehendes Geröllfeld mit einer abenteuerlichen Steigung über 45%. Blacky düste voller Freude voraus. Die von ihm losgelösten und rollenden Steine scherten ihn nicht. Dafür mussten wir dann Acht geben und diesen ausweichen. Anschließend führte der Weg durch eine tiefe Felsspalte über große Felsbrocken. An einem Seil festhaltend und z.T. Blacky tragend, ging es durch das beeindruckende Minital hindurch. Nicht nur der Anblick dieser Naturformationen war beeindruckt. Wir staunten nicht schlecht, als wir, die zwei jungen Wanderer von einem norwegischen Senior überholt wurden. Respekt!
Das erste Mal in einer norwegischen Adventgemeinde
Am Samstag begleiteten wir unsere Gastfamilie in den Gottesdienst. Das war unser erster Gemeindebesuch seit Beginn unserer Reise. Es handelte sich um einen überregionalen Gottesdienst mit mehreren Gemeinden. Demnach war viel los. Dafür kamen wir in den Genuss einer englischen Übersetzung per Kopfhörer, was uns das Zuhören enorm erleichterte.
Die Lieder wurden auf norwegisch gesungen. Als plötzlich die Instrumentalisten mit einer uns sehr gut bekannten Melodie begannen, schauten wir uns freudig an. Wie schön es ist, gemeinsam über die Sprachgrenzen hinaus Loblieder zu singen.
Trotz der zahlreichen Menschen und dem vielen Getümmel trafen wir eine Freundin, die wir aus Süddeutschland kennen. Wie klein die Welt doch ist.
Der Rucksack wartet
Nun standen unsere Rucksäcke fast eine Woche in der Ecke. Für uns wird es wieder Zeit in das nächste Abenteuer zu starten. Die Route ist inzwischen geplant, die Einkaufsliste geschrieben. Wir sind dankbar für die schöne und gesegnete Zeit, die wir hier in Hønefoss hatten. Gleichzeitig freuen wir uns wieder sehr darauf, zu zweit durch die Natur zu ziehen.
Folgendes Video ergänzt den Blogbeitrag: