Unsere kleine Farm
Ankunft auf der Promsuwan Farm – Unsere kleine Farm
Wir erreichten am Donnerstag abend Suratthani und wurden dort von Aew und Tam abgeholt. Die beiden leiten die Farm auf der wir nun zwei Wochen verbringen sollten. Wir wurden sehr herzlich und warm aufgenommen. Auch wenn es sehr schwierig war miteinander zu kommunizieren, da ihr englisch und unser thailändisch sehr schlecht waren, hat es doch meistens funktioniert.
Wir freuten uns nun mitten bei den Einheimischen zu sein und wir fielen wirklich auf. Nicht nur unsere Hautfarbe, sondern auch unsere Größe zogen die Blicke der Einheimischen auf uns. So fragte eine der Einheimischen direkt, ob sie ein Foto mit uns machen dürfe. Alle waren sehr freundlich und haben sich sehr über unsere Anwesenheit gefreut.
Mitten im Dschungel
Die Familienfarm liegt gefühlt mitten im Dschungel. Eine sehr unebene, mit enorm tiefen Schlaglöchern durchsähte Erdstraße führte zur Farm. Hier fahren die Einheimischen selbst mit ihrem Geländewagen langsam. Wer schneller fährt, riskiert Schäden am Fahrzeug. Um unsere Farm herum liegen außerhalb der Sichtweite weitere Farmen, die zT. Familienangehörigen gehören.
So hatten wir stets den Hund von Aew’s Bruder von der Nachbarfarm bei uns. Sein Name „Tanuah“ bedeutete übersetzt „Dezember“, da er ganz einfach in diesem Monat geboren wurde. Wir freundeten uns mit ihm an. Es war ein Geben und Nehmen. Er wurde von uns mit Essen versorgt und gleichzeitig erfüllte er sehr ambitioniert seine Funktion als Wachhund (-manchmal aber auch zu ambitioniert, sodass wir nachts wegen des Gebells kaum schlafen konnten). 😀
Wilde und heimische Tiere
An einem Vormittag bellten die Hunde ganz aufgeregt. Eine Schlange hatte sich dem Haus genähert. Aew’s Vater war gerade auf der Farm. Er und Jonathan gingen zu den Hunden. Jeder nahm eine Schaufel und dann wurde die Schlange getötet. Es handelte sich um eine Kobra, die sich dem Haus nähern wollte. Wie gut, dass die Hunde so aufmerksam aufgepasst haben.
Skorpione, mit einer Größe von 10cm, riesige Spinnen mit einem Gesamtdurchmesser von 18cm, Geckos und zahlreiche Moskitos zählen ebenfalls zu den Farmbewohnern. Dazu gibt es vielzählige unterschiedliche Vögel, die die Luft mit ihren kreativem, schönem und witzigem Gesang erfüllen. Bunte, große Schmetterlinge tanzten durch die Luft und erfreuten sich an unseren Obstresten.
Eine schöne Entdeckung war das Nest einer Streifenhörnchen Familie. Unter einem Dachbalken hauste eine Mutter mit ihren zwei kleinen süßen Kindern. Nervig waren allerdings neben den Moskitos ganz kleine Ameisen. Sobald sie an unsere Füße oder Beine gelangen, bissen sie kräftig zu, was echt weh tat.
Neben all diesen wilden Tieren wohnten auf der Farm zwei Gänse und zahlreiche Hühner. Diese versorgten uns jeden Tag mit enorm frischen Eiern. Die waren lecker und total bio! 😀
PadThai Sauce und Zwiebel pellen
Die Farm ist für ihre schon mehrmals prämierte PadThai Sauce bekannt. Diese wird hier in großen Mengen zubereitet. Dafür verwenden sie unter anderem einen 30L Wok. Ich durfte die Sauce darin auch mal umrühren 😀
Unsere Aufgabe nach der Ankunft bestand darin zahlreiche Zwiebeln und Knoblauchzehen zu pellen. Die Familie stand kurz vor einem größeren Verkaufsevent. Auf der benachbarten Insel Koh Samui findet jedes Jahr im September ein Fest statt. Hier verkauft die Familie für eine Woche ihr traditionelles PadThai Gericht. Wir haben es zuhause auch einmal genossen. Es ist wirklich sehr lecker!
Vier Tage alleine auf der Farm
Aufgrund dieser Aktion auf Koh Samui hatten wir die Farm vier Tage für uns alleine. Das war ein spannendes und zugleich tolles Erlebnis: unsere kleine Farm. 😀
Ich genoss es mal wieder zu kochen, diesmal sogar in einer Draußenküche und mit zT. uns unbekanntem Gemüse. Die nun vorhandene Selbstständigkeit und Privatsphäre tat uns sehr gut und wir gestalteten den Tag mit Morgensport, Andacht, Arbeit, Entspannen und Abendsport frei, wie es uns am besten passte. Das waren ganz besonders tolle Tage. Einziger Nachteil waren die Nächte. Unser Wachhund Tanuah bellte in der Nacht viel, sodass wir nicht immer so erholt erwachten. Während er dann den ganzen Vormittag schlief, waren wir müde auf den Beinen. 😉
Unsere Projekte
Neben einigen Gartenarbeiten bestand unser großes Projekt im Bau einer Bambushütte für die Gänse. Zu Beginn entwarfen wir auf Papier einen kleinen Bauplan, berechneten die Größe und suchten anschließend nach passendem Material. Vom Boden bis zum Dachstuhl bestand alles aus Bambus. Wir sägten die Stämme so an, dass wir den Großteil stecken konnten und anschließend mit Draht weiter befestigten. Als Dach dienten alte, angerostete Blechdächer. Es war gelegentlich sehr herausfordernd, da passendes Werkzeug häufig fehlte und die Arbeitsmaterialien nicht im besten Zustand waren.
Aber so lernten wir, das beste aus dem herauszuholen, was wir haben. Dabei wurden wir sehr kreativ. Jeden Tag gesellten sich die Hühner zu uns und beobachteten neugierig unsere Arbeit. Die Hitze und die Mücken erschwerten die Arbeit. Aber als am Ende die Hütte stabil und sicher stand, erfüllte uns Freude und stolz. Die erste Hütte, die wir zusammen und ohne Anleitung von außen gebaut haben! 😀