Weihnachten in Thailand
Lange Reisetage machen krank
Um das kleine Inselparadies Wakatobi zu verlassen und unser nächstes Ziel zu erreichen, waren wir sehr lange unterwegs. Insgesamt mussten wir sechsmal umsteigen und waren ca. 30 Stunden auf den Beinen. Am Flughafen von Kuala Lumpur wollten wir unsere Wartezeit von 0-6Uhr schlafend in einer Ecke verbringen. Doch das funktionierte nicht richtig. Entweder war es zu laut, zu hell, oder zu kalt. (Alle „Teppich-Schlafplätze“ waren schon belegt, sodass uns nur gefließter Boden übrig blieb…). Wenig Schlaf, viel Klimaanlage und viele Menschen führten schließlich dazu, dass bei mir der Hals anfing rau zu werden. Tja, so hatte es mich dann erwischt. Nach 5 Tagen ist Jonathan dann auch krank geworden.
Koh Lanta – Insel in der Andamanensee
Auf der Flucht vor der Regenzeit wählten wir die Insel Koh Lanta als unser neues Ziel aus. Laut Internetberichten sollte die Insel noch nicht so vom Tourismus überlaufen sein. Als wir jedoch mit dem Motorrad die Insel erkundeten, mussten wir über diese Aussage herzlich lachen. Es war mal wieder ein totaler krasser Gegensatz: vor paar Stunden waren wir noch auf einer kleinen Insel, dessen Touristen an einer Hand abzählbar waren. Und nun reichten dafür unserer beider Hände und Füße nicht aus.
Überall waren sie zu sehen. Zum Teil so leicht bekleidet, dass wir uns fremd schämten. Dennoch genossen wir es nun, nicht mehr so stark aufzufallen. Nun konnten wir wieder „undercover“ unterwegs sein, ohne ständig für ein Foto der Einheimischen zu lächeln. (Versteht uns nicht falsch, das war auch toll und vor allem sehr wertschätzend. Doch irgendwann wird es anstrengend… So fühlen sich wahrscheinlich prominente Menschen) 😀
Freunde treffen am anderen Ende der Welt
Witzigerweise gab es auf dieser Insel enorm viele deutsche Touristen. Fast hatten wir den Eindruck auf Heimaturlaub zu sein. Besonders witzig war unser Zusammentreffen mit Freunden von Jonathan. Die beiden sind gerade auch auf Reisen und hausten in der gleichen Gegend wie wir. Es war schön, einander von unseren Reiseerlebnissen zu erzählen. Einige neue Freundschaften haben wir auch geschlossen. Dazu lud die Gemeinschaftsküche unserer Unterkunft ein. An solchen Orten kommt man wirklich schnell ins Gespräch.
Endlich wieder selber kochen
Unsere Lieblingsunterkunft auf Koh Lanta war der „Khlong Kong Garden“. Großer Pluspunkt: Gemeinschaftsküche und Trinkwasser inklusive. Während unserer Zeit dort waren wir kein einziges mal im Restaurant. Wir haben es so sehr genossen unser eigenes Essen zu kochen. Von dem Gasherd und dem Kochen mit Wokpfanne sind wir übrigens total begeistert. Natürlich haben wir asiatisch gekocht. Neue Gerichte auszuprobieren gehörte somit dazu. Unter anderem gab es eine vorzügliche Panang-Curry Suppe. Die Zutaten zum Kochen kauften wir auf den tollen, wuseligen lokalen Märkten ein.
Buntes Obst und Gemüse, leckere Gewürze und tote Tiere
Wir lieben es ja unter den Einheimischen zu sein. Daher gehörten die Märkte zu unserem Lieblings-Einkaufsort. Über den Markt zu laufen ist ein multi-dimensionales Erlebnis: Augen, Ohren, Nase und gelegentlich der Geschmackssinn werden auf verschiedenste Weise angesprochen. Unsere favorisierten Stände waren natürlich die mit dem Obst. Gemüse, Gewürze sowie kleine Essensstände erfreuten sich ebenfalls unserer Interesse.
Die Fleischabteilung war dann etwas herausfordernder. Beim Vorbeilaufen an Niere, Magen und Kuhkopf merkte ich, wie sich instinktiv meine Mundwinkel verzogen. Schnell versuchte ich meinen entglittenen Gesichtsausdruck wieder zu richten, während Jonathan der Verkäuferin freundlich zunickte. Gesicht wahren ist ja hier in Asien sehr wichtig. 😀
Geld wechseln
Bezahlt haben wir bar mit Thailändischen Baht. Doch war es diesmal bisschen schwierig an diese ran zu kommen. Geldautomaten gab es zwar fast überall, aber wir brauchten das erste mal einen Money Exchanger…und zwar nicht für die beliebten Euroscheine, sondern für die hier fast exotisch wirkenden Indonesischen Rupiah. Obwohl Indonesien so nah an Thailand ist, war es so schwer einen Money Exchanger zu finden, der Indonesische Rupiah wechselte. Und dann noch zu einem akzeptablen Kurs.
Schließlich fanden wir eine nette Frau, mit der wir sogar noch um den Kurs zu unseren Gunsten verhandeln konnten. Unterm Strich hätte es sich in unserem Fall fast mehr gelohnt, die Rupiah schon in Indonesien in Thailändische Baht zu tauschen.
Weihnachten in Thailand
Der 24. Dezember nahte und somit das erste Mal Weihnachten ohne unsere Lieben zuhause in Deutschland. Bei dem warmen Wetter, dem Meer vor der Tür und den Moskitos am Abend waren wir alles andere als in Weihnachtsstimmung. Zwar sahen wir ein paar wenige Touristen mit einer Nikolausmütze, doch das wirkte irgendwie Fehl am Platz. Dennoch versuchten wir den Tag ein Stück weit besonderer zu gestalten. Statt einem Schneemann, gab es einen molligen Sandmann am Strand. Frühstück und Mittagessen waren wie immer mit viel frischem Obst und Gemüse. Nur überschätzen wir diesmal die Menge des Mittagessens, sodass locker noch 2 weitere hungrige Mägen damit satt geworden wären.
Was macht Weihnachten aus
Wenn man so lange reist, hat man viel Zeit zum Reflektieren. Das schöne am gemeinsamen Reisen ist dann der rege Austausch über unsere Gedanken. Dabei stellte sich uns die Frage, was Weihnachten aus macht.
Auf der einen Seite ist es ganz klar eine familienbetonte Zeit. Wir lieben unsere Familien und lernen hier in der Ferne nochmal intensiver wie kostbar die gemeinsame Zeit ist. So kostbar, dass wir sie nicht damit verschwenden möchten, dass jeder auf seinem Handy rumtippt oder nur gemeinsam vorm Fernseher sitzt.
Auf der anderen Seite dreht sich Weihnachten auch immer um die Geburt Jesu. Wir wissen, dass Jesus nicht am 24. oder 25. Dezember geboren wurde. Dennoch ist es eine wirkungsvolle Erinnerung an das größte Geschenk, was jeder von uns je bekommen hat, sofern er es annehmen möchte.
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