In der Wüste Vietnams
36. Woche
Ninh Thuan Provinz
Thap Cham, oder auch Phan Rang genannt, befindet sich in der trockensten Provinz von ganz Vietnam, in Ninh Thuan. In manchen Region dieser Provinz regnet es im Jahr weniger als 800 Millimeter. Kein Wunder das Sandwüsten und felsige Berge dieses Landschaftsbild prägen. Doch gleichzeitig ist diese Provinz auch die am stärksten bewaldeste Provinz der süd-zentralen Küstenregion. Ungefähr 55% der Fläche sind mit Wald bedeckt. Während unserer Zeit in Thap Cham waren wir einige Tage mit dem Motorrad unterwegs. Der Verkehr innerhalb der Stadt ist extrem chaotisch. Regeln gibt es kaum. Umso angenehemer, wenn es aus der Stadt raus geht.
Mit dem Motorrad durch den Sandkasten
Auf unserer Route nach Mui Dinh, einer südlich an der Küste liegenden Region, ging es an diversen Shrimpsfarmen vorbei. Die Landschaft veränderte sich deutlich. Immer mehr Kakteen wuchsen am Straßenrand. Ziegen grasten auf den Seitenflächen und liefen gelegentlich gemütlich über die Straße. Am Horizont waren felsige Berge zu sehen. Irgendwann endete der asphaltierte Weg. Es ging weiter durch Sand. An manchen Stellen war der Sand so gelockert, dass unser Motorrad, der mehr ein „Cityroller“ war, deutlich an seine Grenzen kam. Wir fuhren an einer kleinen Hüttensammlung vorbei, in deren Gärten Fischer ihre Netze flickten. Und dann standen wir plötzlich vor der ersten Sanddüne.
Ankunft in der Wüste
Während wir unser Motorrad parkten, peitschte der Wind vom Meer auskommend in unsere Gesichter. Die hier angepflanzten Palmen haben es sichtlich schwer zu wachsen. Streunernde Hunde bellten uns an und passten mit ihrem beigen Fell wunderbar in dieses Wüstenbild. Die Sonne erhitzte den Boden und ein leichtes Flimmern schwebte über der Erde. Trotz des Windes versuchten wir eine Drohnenaufnahme und es klappte alles gut. Gott sei Dank! Wir fuhren weiter. Plötzlich gab es hier wieder einen asphaltierten Weg. Aber so wie er in der Wüste begonnen hatte, so endete er auch wieder.
Beeindruckende Sanddünen
Wir staunten über diese schöne Landschaft. Der blaue Himmel, die weiß bis gelben Sanddünen sowie die felsigen Berge im Hintergrund gaben ein fantastisches Bild. Der Wind stürmte immernoch. Auf unserem Weg zur Spitze einer Sanddüne wurden wir diesem direkt ausgesetzt. Gleichzeitig konnten wir beobachten, wie einzelne Sandkörner über die Spitze der Düne hinweg gefegt wurden. Unsere Fußspuren verschwanden relativ schnell. Die Landschaft ist sich stets am verändern. Kein Wunder, dass man sich schnell in der Wüste verirren kann.
Meerwasser und Wüste
An der Spitze einer Sanddüne erblickten wir das blaue Meer. Was für Gegensätze! Auf der eine Seite pure Trockenheit und direkt neben dran pures Nass. Trotz dieser widrigen Voraussetzungen, wuchsen an den Sanddünen Bodenpflanzen. Mit ihren dicken, fleischigen Blättern sind sie bestens an diese trockene Region angepasst. An manchen Stellen entdeckten wir kleine Oasen. Ob es sich jedoch um Süßwasser handelte, haben wir nicht getestet. Wie wertvoll diese Orte in solch einer extremen Umgebung sind.
Kostbarer Schattenplatz
Unser Mittagessen nahmen wir im Schatten einiger Nadelbäume ein. Wie froh waren wir, unser Trinkwasser und einen Schattenplatz zu haben. Einige Geschichten, die in der Wüste stattfinden können wir nun um einiges besser nachempfinden. Wir saßen ziemlich lange an diesem Ort. Der Wind wehte durch die Nadelbäume. Es schien, als wollte er uns mit seinem Rauschen etwas besonderes erzählen. Wir lauschten den Geräuschen der Natur, beobachteten wie der Wind die Palmen hin und her wiegte, spürten die von der Sonne erwärmte Luft auf der Haut und waren zufrieden. Die Zeit verging und wir merkten es kaum. Solche Momente sind unglaublich kostbar.
Kulinarische Besonderheiten
Eigentlich haben wir auf unserer Asienreise schon wirklich viel Obst vorgestellt. Umso faszinierender für uns, an Märkte zu kommen und wieder etwas neues zu entdecken. Dieses Mal probierten wir den Sauer- und den Süßsack aus. Der Sauersack, auch Stachelannone genannt kann wirklich sauer sein. 😀 Dafür ist der Süßsack das totale Gegenteil. Als Zimtapfel gehört er zu einer sehr beliebten und daher eher teureren Obstsorte in Vietnam. Vom Geschmack her erinnert er an die in Spanien antreffbare Cherimoya. Ein fruchtige, gesunde Kalorienbombe.
Vietnamesinnen kennen gelernt
Während eines Mittagessens lernten wir zwei nette vietnamesische Frauen kennen. Sie luden uns zu sich an den Tisch ein. Englisch verstanden sie nicht und so redeten sie stets vietnamesisch mit uns, wovon wir allerdings kein Wort verstanden. Anfänglich klappte die Kommunikation mit Körpersprache. Doch um sich weiter zu unterhalten, bedurfte es google translate. Es war sehr nett und die beiden schienen sich sehr zu freuen, Ausländer kennen gelernt zu haben. So wurde gleich nach Facebook gefragt und Fotos gemacht. Am Ende bezahlten sie sogar unser Essen. Wir unterhielten uns weiter. Als sie uns allerdings zum „Spielen“ nach hause einluden, lehnten wir dies dankend ab. Hier gilt es wirklich vorsichtig zu sein und auf keine Spielangebote einzugehen. Sie akzeptierten unser Nein und waren trotzdem noch freundlich. Eine nette Begegnung, auch wenn uns die Spieleinladung ein wenig skeptisch machte.
Elisabeth & Hartmut
12. Februar 2019 @ 0:14
Toll, wie ihr, liebe Anne und Jonathan, die Wüste inszeniert habt. Ein Glück, dass ihr euch gefunden habt! – Dank eurer Drohne (?). Es war doch sicher ein wunderschönes Abschiednehmen von Vietnam.
Da haben wir doch gleich wieder was für euch.
Uns erinnert es an unseren Ausflug in die polnische Sahara – auch eine riesige Wanderdüne bei Leba. Nur herrscht dort nicht so eine Ruhe.
Wie wunderbar ist doch unser Erdball!
Bleibt behütet und liebe Grüße von euren auf der Reise einfach Dabeigewesenen Elisabeth und Hartmut
reiseeinfachundlebe
12. Februar 2019 @ 19:19
😀 Das hat auch richtig viel Spaß gemacht. Als wir uns über dieses Wüstengebiet informierten, lasen wir, dass es dort Frauen gibt, die ganz traditionell Krüge auf dem Kopf tragen. Als wir dort waren, waren diese Frauen nicht da… Daher haben wir improvisiert und uns noch eine Hirtenrolle ausgedacht 😉
Ja, die Drohne ist ein gutes Hilfsmittel zum orientieren, zu mindest für denjenigen, der sie fliegt 😀
Vietnam und diese Region waren wirklich ein schöner Abschluss unserer Reise. Gleichzeitig hat es die Reiselust mit aufrecht erhalten, da es noch so spannende Orte auf dieser Erde zu entdecken gibt 🙂
Wir wünschen euch einen schönen, ruhigen Abend und freuen uns sehr, dass ihr auf unserer Reise mit dabei ward 🙂
Liebe Grüße,
Jonathan und Anne