Die Küstenstraße von Vinh Hy
36. Woche
Grüner Fleck auf google maps
In der Provinz Ninh Thuận befindet sich der Nui Chua Nationalpark. Auf google maps ist hier ein großer grüner Bereich zu sehen. Ehrlich gesagt war dieser grüne Fleck der Grund, warum wir uns diese Region überhaupt als Reiseziel näher betrachtet haben. Wir lieben es einfach in der Natur zu sein. Schaut man allerdings im Internet nach empfehlenswerten Reisezielen in Vietnam, ist mehr als die Hälfte an Großstädte, wie Da Nang gekoppelt. Unsere Tour durch den Phong Nha Nationalpark war daher ein wahres Goldstück. So stand für uns fest, dass wir wieder ins Grüne wollen.
Nui Chua Nationalpark
Der Nui Chua Nationalpark umfasst eine Fläche von ca. 24.000ha. Mediterrane Vegetation, Korallenriffe und Nistplätze von Meeresschildkröten sind Teil von diesem. Was die Biodiversität angeht, zählt dieser Nationalpark zu den wichtigsten in ganz Vietnam. Die Lebensräume an der Küste und im Meer befinden sich noch in einem relativ guten Zustand, was diesen Standort innerhalb von Südostasien besonders macht. 181 verschiedene Vogelsorten und um die 70 diversen Säugetiere, darunter auch der asiatische Schwarzbär haben hier ihr Zuhause. Direkt an der Grenze des Nationalparks befindet sich das kleine Örtchen Vinh Hy, unser nächstes Ziel.
Busfahrt nach Vin Hy
Der Besitzer unserer Unterkunft in Thap Cham schien uns von der Fahrt nach Vinh Hy mit dem lokalen Bus abraten zu wollen. Als er dies bekräftigen wollte und erzählte, dass ein Einheimischer sogar schon ein Schwein mit auf die Busfahrt genommen hatte, stand unsere Entscheidung umso fester: Wir nehmen den lokalen Bus. 😀 Nachdem der Bus die wuselige Stadt verlassen hatte, ging es vorbei an Salzfeldern, Weingärten, mediterran aussehenden Bergen und direkt vorbei am Meer. Während der Fahrt lief die aktuelle TET-Musik. Hierbei handelt es sich um verschiedene Interpretation eines bestimmten Liedes, welches vom vietnamesische Neujahrsfest handelt. Es läuft fast überall in Vietnam. Alle möglichen Fenster im Bus waren geöffnet, sodass es ordentlich zog. Das war auf der einen Seite gut, da im Bus geraucht wurde. Auf der anderen Seite nagte dies an unseren Abwehrkräften. Daher waren wir sehr müde, als wir ankamen.
Kleiner Küstenort
Vinh Hy ist ein kleiner Küstenort, der sich vor allem auf Fischerei spezialisiert hat. Morgens gibt es immer einen kleinen Markt. Da wir in unserer Unterkunft erfreulicherweise wieder selber kochen konnten, nutzten wir natürlich das frische Obst- und Gemüseangebot. Während unseres Aufenthaltes haben wir kaum europäische Touristen getroffen. Und wenn, dann handeltes es sich meist um Durchreisende. Die Bevölkerung hier ist eher arm. Doch gibt es noch ein zweites Dorf, wie eine Art Vorort. Dort scheinen die Menschen noch ärmer zu sein. Interessant ist, dass selbst hier ein Hautfarben Unterschied zu erkennen ist. Die direkt an der Küste lebenden Menschen, welche nicht ganz so arm schienen, waren deutlich heller.
Hunde, Ziegen und Kühe
Hunde trifft man hier fast überall. Man muss auch nicht lange suchen, da sie sich durch ihr Gebelle sehr schnell erkenntlich geben. Und fängt einer an, machen die andern gleich mit. Am Ende wissen sie dann wahrscheinlich nicht mehr, warum sie überhaupt angefangen haben. Kleine Herden an Ziegen grasen auf kargen Flächen oder machen ein Nickerchen am Straßenrand. Freilaufende Kühe sind auch anzutreffen. An einem Nachmittag beobachteten wir, wie zwei Kühe gemütlich die Straße entlang gingen. Wir unterhielten uns über ihre Gelassenheit, trotz vorbei fahrender Motorräder. In diesem Moment schnappte die eine Kuh nach einer Plastiktüte, die an einem parkenden Motorrad hing. Sie schüttelte ihren Kopf, die Tüte riss auf und der Boden bedeckte sich mit Orangen und Sapotillen. Das war ein Festmahl für die beiden. Das schöne dabei war, dass die Besitzerin des Motorrads gelassen blieb und darüber lachte. Schöne Einstellung!
Tolle Motorradstrecke
Um diese Gegend zu erkunden, machte ein Motorrad am meisten Sinn. Jonathan mache es richtig viel Spaß die Strecke zu fahren. Der Weg führte den Berg hoch und schlängelte sich wieder hinunter zum Meer. Eine fantastische Aussicht folgte der nächsten. Grün bewaldete Berge grenzten an weiße Klippen, die ins blaue Meer ragten. Die weiße Gischt der Wellen gelangte sachte an gelbe Sandstrände oder wurde heftig an felsige Steinen geschlagen. Zwar war der Wind an diesem Tag schwächer als sonst, aber trotzdem noch stark genug, um das Meer aufzuwühlen und uns gelegentlich Rückenwind zu geben.
Mediterrane Wälder
Doch nicht nur die Küste war beeindruckend. Wir erreichten mit dem Motorrad einen Stausee und hatten plötzlich das Gefühl wieder in Norwegen zu sein. Die Sonne stand tief und sandte angenehm warme Strahlen über die Spitze der bewaldeten Berge. Soweit das Auge reichte war alles Grün. Am Rande des Sees grasten Kühe. Drei vietnamesische Frauen versuchten ihr Glück beim Angeln, während sich die Sonnenstrahlen im Wasser spiegelten. Wir sind beeindruckt von dieser landschaftlichen Vielfalt, die dieses Land zu bieten hat.