Kuala Lumpur – Zwei Naturliebhaber in der Großstadt
33.Woche
Ankunft in der Riesenstadt
Als wir mit dem GrabCar vom Flughafen aus langsam die Skyline der größten Stadt Malaysias erblickten, waren wir alles andere als begeistert. Für einen solchen Anblick müssten wir zuhause nur nach Frankfurt fahren. Das ganze Grau, die riesigen Gebäude, die invasiv verstreuten Baukräne und die dicht mit Autos befahrenen Straßen, ließen den Wunsch in uns aufsteigen, diesen Ort so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Doch es sollte anders kommen. Noch bevor wir die Stadt erreichten, hatte unser Auto einen Platten. Die erste Autopanne auf unserer Reise. Also musste das Rad am Straßenrand der Autobahn gewechselt werden. Gott sei Dank, dass alles gut geklappt hat.
Prunk und Luxus vs. Dreck und Armut
Der Stadtname Kuala Lumpur hat geographischen Ursprung und bedeutet übersetzt „Schlammflussmündung“. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt häufig mit KL abgekürzt wird. In dieser riesigen Metropole zeigt sich der Gegensatz von Arm und Reich in jedem Stadtteil. Riesige Gebäude mit Swimmingpool auf dem Dach, pompöse Einkaufshallen und schick gekleidete Menschen auf der einen Seite. Doch direkt neben dran ausgebrannte Häuser, stinkende Müllansammlungen, dunkle Gassen und bettelnde Menschen. Es ist so wie in jeder Großstadt. Doch im Vergleich zu Indonesien’s Yogyakarta, erinnert uns Kuala Lumpur doch sehr an deutsche Großstädte, wie Frankfurt.
Shoppen in Bukit Bintang
Was haben wir genau in Kuala Lumpur gemacht? Natürlich gibt es einige touristische Attraktionen zu besuchen, doch auf die haben wir verzichtet. Obwohl, an einem Tag haben wir tatsächlich eine mit über 1.000 Geschäften bestückte Einkaufshalle besucht: Das Berjaya Times Square. Aber auch nur aus dem Grund, weil wir beide zwei neue Kleidungsstücke brauchten. Wer uns kennt, weiß, dass Shoppen alles andere als unsere Lieblingsbeschäftigung ist. Daher war die Zeit dort anstrengend für uns. Dennoch hat es sich preislich sehr gelohnt: Für wenig Geld, qualitativ (scheinbar) gute Kleidung.
Outdoor Workout Park
Unser nächstes Ziel in Kuala Lumpur stellte der See Amping Hillir dar. Aber auch nur aus dem Grund, da dort ein Outdoor Trainingspark sein sollte. Dieser stellte sich als Trimm-Dich-Pfad heraus, was sich genauso gut zum Sport machen eignet. Schon allein der See mit seiner grünen Anlage sorgte für Freude in unseren Herzen. Hinzu kam, dass wir nun seit langem mal wieder Sportübungen machen konnten, die auf unserer bisherigen Reise kaum möglich waren. Bekanntlicherweise macht Sport glücklich. Und diesen Effekt haben wir hier deutlich gemerkt. Trotz der riesigen Gebäude, die wir in der Ferne sehen konnten und der vielen Autos, die außerhalb der Parkanlage im Stau standen, waren wir total gut gelaunt. Dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt.
Über Silvester in der Großstadt
Achja, Silvester haben wir übrigens auch noch in KL verbracht. Beinahe hätten wir es jedoch verschlafen. Wir waren am Abend des 31.12. nämlich so müde, dass wir schlafen gingen und uns den Wecker für 23.50uhr stellten. Wenn ich meine Ohropax nicht aus Versehen falsch herum eingesetzt hätte, wären wir wahrscheinlich erst am nächsten Morgen aufgewacht. Aber so konnten wir doch noch das Feuerwerk aus dem 16. Stockwerk unserer Unterkunft beobachten. Auffallend ist, dass hier in Malaysia nicht jeder seine Knaller abschießt, wie in Deutschland. Es gab an verschiedenen Orten organisierte Feuerwerke. Wir hatten genau ein Feuerwerk vor uns, was natürlich nicht ganz so pompös wirkte wie wir es von anderen Orten kennen. Aber wir waren zufrieden damit.
Wanderung mit Wildschweinen
Am Neujahrsmorgen starteten wir früh in den Tag. Wir wollten heute einen bewaldeten Hügel in unserer näheren Umgebung erklimmen. In der Hoffnung, dass Viele heute ausschlafen würden, fuhren wir mit Grab zum Startpunkt. Bei unserer Ankunft zerplatzte jedoch unsere Hoffnung wie Seifenblasen. Es wimmelte nur so von Chinesen, die sich in Sportkleidung auf dem Weg nach oben oder bereits wieder nach unten befanden. Die guten Vorsätze im neuen Jahr! Dennoch war die Wanderroute total toll. Ganz besonders war neben der Aussicht auf die Großstadt, die Entdeckung von zahmen Wildschweinen. Massige Keiler sowie Bachen mit ihren Frischlingen trauten sich enorm nah an uns heran. Wilde Tiere können den Interessantheitsgrad einer Wanderroute für uns enorm erhöhen. Auf dem Gipfel angekommen, luden diverse selbst hergestellte Trainingsgeräte zum Sport machen ein. In den Pausen konnten wir dann die Tiere wieder beobachten. Wir freuten uns noch den ganzen Tag über diesen Ausflug.
Diverse Unterkünfte
Insgesamt wechselten wir viermal unsere Unterkunft in KL. Als erstes hausten wir in einem schäbigen Hochhaus in einem kleinen Zimmer mit einem Fenster. Über letzteres waren wir sehr dankbar und froh. Der einzige Vorteil dieser Unterkunft war, es gab kostenloses Trinkwasser und die Lage eignete sich gut für unseren Shopping Tag. Doch für den von uns bezahlten Preis haben wir an anderen Orten schon deutlich mehr bekommen. Unsere nächsten 2 Unterkünfte buchten wir jeweils über Airbnb. Beides mal waren wir sehr zufrieden. Es gab eine Gemeinschaftsküche, die Wohnung war schön eingerichtet, befand sich außerhalb vom Stadttrubel und wir lernten andere Reisende kennen. (Übrigens muss man über Airbnb nicht die lästige Touristen-Gebühr von 10 MYR / Nacht bezahlen, die man bei Booking.com Unterkünfte nimmer dazu rechnen sollte.).
Indische Küche
Malaysia ist bekannt für seine fleischreiche Küche. Mal wieder ein perfekter Ort für uns Vegetarier. Doch genauso ist Malaysia bekannt für seine kulturelle Vielfalt. Neben zahlreichen Chinesen, leben auch einige Inder in Kuala Lumpur. Und die indische Küche hat es uns angetan. Auch wenn einige Gerichte für uns deutlich zu scharf zum Genießen sind, gibt es zahlreiche leckere Brotgerichte mit tollen Dips. Und diese Gewürzvielfalt! Unsere Favoriten waren das Tandoori nan bread, welches an leckeren Pizzateig erinnert, Roti canai und Chapathi. Letzteres wird übrigens aus Vollkornmehl hergestellt. Die Inder freuten sich stets über unseren regelmäßigen Besuch und wir konnten einige gute Gespräche führen.
Besuch der Adventgemeinde
Am Samstag besuchten wir die Adventgemeinde in Kuala Lumpur. Hierbei handelte es sich um die englischsprachige Gemeinde, wodurch es für uns keine Sprachbarrieren geben sollte. Wir wurden herzlich empfangen und direkt zum gemeinsamen Mittagessen nach dem Gottesdienst eingeladen. Die Predigt über Hiskia lud zum Nachdenken darüber ein, ob wir jeden Tag so verbringen, als würde Jesus morgen wieder kommen. Ganz nach der Frage, ob mein Heim (mein Leben) aufgeräumt ist. Wir genossen die Gemeinschaft, die vielen Gespräche, die Herzlichkeit, das gemeinsame Singen und den geistlichen Austausch. Unser Besuch in der Adventgemeinde sollte wegweisend für unser nächstes Reiseziel werden. Aber genaueres dazu erfahrt ihr im nächsten Blog.
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