Auf den Spuren der Makaken
Da unsere Unterkunft an den Dschungel grenzte, tauchte stets zu bestimmten Tageszeiten eine Makaken-Bande aus den Wäldern auf und durchzog das Gebiet dieser Unterkunft. Alles was in Tüten war weckte besonderes Interesse, ganz zu schweigen von Obst und Gemüse. Eine Pitahaya ist uns auf diesem Wege verloren gegangen. Aber nicht nur vor unserer Haustür, sondern auch direkt im Dschungel konnten wir diese flinken Tiere beobachten.
Gunung Raja – Der Berg der Tausend Stufen
Das Wetter schien sich zu halten und so entschieden wir uns den höchsten Berg Langkawis, den Gunung Raja zu besteigen. Mit 881m gab es einige Höhenmeter zu schrubben. Uns war allerdings nicht klar, dass der Weg ohne Serpentinen verläuft. Es geht die ganze Zeit gerade aus hoch und alles nur über Treppenstufen. Um an die Spitze des Berges zu gelangen, mussten wir 4.287 Stufen bewältigen. 😀
Tiere im Dschungel
Auf unserer Treppenstufen-Wanderung durften wir neben interessant gewachsenen Lianen, auch einige Tiere beobachten. Zahlreiche Insekten wuselten auf dem Boden herum. Hier in den Tropen scheint alles größer zu sein: Die Kellerasseln, Ameisen, Spinnen,… Sogar die Bäume erreichen hier eine enorme Höhe, obwohl sie noch relativ jung sind. Doch es gab auch größere Tiere zu beobachten. Makaken sprangen durch die Baumwipfel, Hornbill Vögel flogen durch die Luft und waren mit ihren lauten Flügelschlägen gut zu orten. Auch die lieben, Blätter essenden schwarzen Affen, namens „südlicher Brillenlangur“ konnten wir beobachten.
Beeindruckende Aussicht von der Bergspitze
Endlich erreichten wir die Bergspitze. Wir waren total ko und enorm hungrig. Allerdings hatten wir zum Essen nur bisschen Obst dabei, was nicht den größten Energielieferanten darstellte. Aber die Anstrengung hatte sich gelohnt. Wir konnten sehr weit schauen. Die kleinen Inseln, die vor unserem Lieblingsstrand lagen sahen wir nun aus der Vogelperspektive. Nass geschwitzt ruhten wir uns ein bisschen aus, aßen unser Obst und hielten die Aussicht auf Foto und Video fest. Typisch für Berglandschaften ändert sich das Wetter schnell. Ein Gewitter zog in der Ferne auf.
Während wir die Aussicht genießen fuhren gelegentlich (einheimische) Touristen mit dem Auto an uns vorbei und machten ebenfalls Fotos von der Aussicht. Ein junger Mann sprach uns an und war begeistert, dass wir den ganzen Berg hoch gelaufen und nicht gefahren sind. Das hat ihn so motiviert, dass er aus dem Taxi ausgestiegen ist und den Berg zu Fuß herunter gelaufen ist. 😀 Wir haben ihn dann unten im Warung bei einem Teller Nudelsuppe wieder gesehen.
Abstieg – 8.574 Stufen
Nun ging es wieder all die Stufen bergab. Irgendwann fingen wir an die Stufen zu zählen, um uns von den müden Beinen abzulenken. Unterm Strich waren es dann 8.574 Stufen, die wir an diesem Tag hoch- bzw. runter gelaufen sind. Wir waren froh und müde als wir unten angekommen sind. Auf unserem Rückweg fuhren wir mit dem Motorrad beim Nightmarket vorbei und deckten uns mit leckerem Essen ein. Das hatten wir uns heute so was von verdient.
Wir nahmen das Essen mit und fuhren zum Strand. Bald würde die Sonne untergehen. Der Himmel färbte sich schon gelb bis rosa. Die wunderbare Aussicht auf das Meer und den farbenfrohen Himmel genießend, ließen wir uns unser Abendessen gut schmecken. Eine besondere Atmosphäre, alles mit der Hand aus Tüten oder Zeitungspapier zu essen und dabei den Sonnenuntergang zu beobachten.
Abenteuerlicher Wanderweg
An einem anderen Tag erkundeten wir einen Wasserfall (7 Walls). Von dort aus führte ein Wanderweg auf die Bergspitze. Das war unser heutiges Tagesziel. Während am Wasserfall noch einige Touristen und Einheimische waren, sollten wir bald nur noch von Urwaldbäumen und ihren Bewohnern umgeben sein. Sehr laute Geräusche drangen aus dem Dschungel und hörten sich wie eine ständig aufladende Pumpe an. Später fanden wir heraus, dass kleine Insekten dieses laute Geräusch produzieren.
Durch Bäche und kleine Flüsse
Der Weg führte durch mehrere Bäche, die unterschiedliche Größe hatten. Es war gut, dass wir nur in Flip-Flops unterwegs waren. Unsere Wanderschuhe wären schon längst nass gewesen. Als wir einen kleinen Fluss durchquerten, mussten wir unsere Füße anschließend von Blutegeln befreien. Naja, früher wurden diese Tiere in der Medizin zur Blutreinigung eingesetzt. Nach einiger Zeit stand auf unserer Handykarte „end of easy path“.
Wir waren gespannt, was kommen würde. Denn der bisherige Weg würde nach deutschen Richtlinien nicht als „einfacher Weg“ gelten. Die Wege waren unbefestigt, häufig mit Wasser bedeckt und der Dschungel versuchte stets sein Territorium wieder zurück zu bekommen.
Unter umgefallenen Bäumen entlang
Als der „easy path“ endete, ging es fortan an einem Seil entlang. Die Steigung nahm zu und der Untergrund war immer noch feucht und rutschig. Das Seil war daher eine gute Unterstützung. An einer Stelle versperrte allerdings ein riesiger umgefallener Urwaldbaum den Weg. Wir umrundeten dieses Hindernis, in dem wir den Berg ein Stück weit nach oben kletterten. Auch hier war der Untergrund wieder alles andere als trittsicher.
Um nicht wegzurutschen, hielten wir uns ans Lianen und Bäumen fest. Das war abenteuerlich. Zum Höhepunkt ging es dann noch unter diesem Urwald-Riesen hindurch. Hierfür mussten wir uns stark bücken, um hindurch zu „kriechen“. Aber es ist alles gut gegangen.
Wo ist der Gipfel?
Laut der Schilder sollte der Gipfel schon längst erreicht sein. Oder die Meterangaben stimmten nicht, um uns Wanderer motiviert zu halten. 😀 Da die Zeit aber schon sehr voran geschritten war, entschieden wir uns an einer lichten Stelle die Drohne hochzuschicken. Vielleicht konnten wir darüber sehen, wie weit es noch ist. Doch die Aufnahmen zeigten nur durchgängigen Urwald. Also entschieden wir uns für den Rückweg. Diesmal überquerten wir den Urwaldriesen von der unteren Seite. Das war zumindest angenehmer, als unter ihm hindurch zu kriechen.
Tolle Tour
Jonathan war schon seit längerem nur noch barfuß unterwegs, da seine nassen Füße in den Flip-Flops stets hin und her rutschten. Auch ich wechselte häufig zwischen barfuß und Flip-Flops. Der Abstieg ging zügig voran. Wir waren dankbar, dass die dunklen, bedrohlichen Wolken ihren Regen nicht über uns ausschütteten. Diese abenteuerliche Tour hat uns beiden enorm viel Spaß gemacht. Und zum krönenden Abschluss ging es wieder zum Nightmarket. Nach so einer Wanderung schmeckt das Essen gleich doppelt so gut. 😀
Elisabeth
14. November 2018 @ 20:48
Liebe Anne und Jonathan,
betr. eurer unfreiwillig eingefangenen Blutegel:
Zur Unterstützung der konventionellen Prednisolontherapie ließ ich mir wegen einem Hörsturz von einer erfahrenen Heilpraktikerin steril gezüchtete Blutegel aus der Biebertaler Blutegelzucht am Ohr ansetzten.
Interessant, wie die kleinen Tierchen sich festsaugen und sich vorsichtig mit ihren kleinen Kalkzähnchen durch die Haut nagen, Blut saugen, dadurch das doppelte größer werden und dann von alleine abfallen. Es war für mich nicht unangenehm und schmerzte nicht. Die Wirkstoffe, die der Blutegel beim Saugen des Blutes abgibt, sind heilend für viele Erkrankungen. Wieder ein kleines Wunder aus Gottes Schöpfung.
Mir haben beide Tierchen auch geholfen, ich höre schon wieder etwas besser. Nur die starken Blutungen (die gut sind), waren eine elende Schweinerei.
Also, ihr habt gleich etwas Gutes für eure Gesundheit getan.
Genießt eure Zeit weiter mit vielen neuen Erlebnissen.
Liebe Grüße und bleibt behütet,
eure Elisabeth und Hartmut
Elisabeth
16. November 2018 @ 14:57
Liebe Anne und Jonathan,
betr. eurer unfreiwillig eingefangenen Blutegel:
Zur Unterstützung der konventionellen Prednisolontherapie ließ ich mir wegen einem Hörsturz von einer erfahrenen Heilpraktikerin steril gezüchtete Blutegel aus Biebertal am Ohr ansetzten.
Interessant, wie die kleinen Tierchen sich festsaugen und sich vorsichtig mit ihren kleinen Kalkzähnchen durch die Haut nagen, Blut saugen, dadurch das doppelte größer werden und dann von alleine abfallen. Es war für mich nicht unangenehm und schmerzte nicht. Die Wirkstoffe, die der Blutegel beim Saugen des Blutes abgibt, sind heilend für viele Erkrankungen. Wieder ein kleines Wunder aus Gottes Schöpfung.
Mir haben beide Tierchen auch geholfen, ich höre schon wieder etwas besser. Nur die starken Blutungen (die gut sind), waren eine elende Schweinerei.
Also, ihr habt gleich etwas Gutes für eure Gesundheit getan.
Genießt eure Zeit weiter mit vielen neuen Erlebnissen.
Liebe Grüße und bleibt behütet,
eure Elisabeth und Hartmut
reiseeinfachundlebe
25. November 2018 @ 14:44
Liebe Elisabeth, lieber Hartmut,
Das ist ja spannend. Toll, dass dir die Blutegel geholfen haben. Weh getan hat es bei uns auch nicht, auch wenn es doch irgendwie unangenehm war sie am Fuß oder Bein hängen zu sehen. Daher haben wir sie immer gleich abgestreift (wobei sie sich dann am Finger festgesaugt haben. Sehr anhängliche Tierchen :D) . Bei Anne hat es dann bei den letzten richtig stark geblutet. Wir dachten, dass die Blutung vielleicht weniger sei, wenn man sie vollsaugen lässt, sodass sie dann von alleine abfallen. War das bei dir so?
Dankeschön! 🙂
Wir haben uns wieder gefreut, von euch zu hören.
Seid lieb gegrüßt,
Von Jonathan und Anne
Elisabeth
27. November 2018 @ 18:09
Liebe Anne, lieber Jonathan,
nun noch mal zu den Blutegeln.
In der indischen /chinesischen Medizin wird diese Therapie schon lange angewandt. Bei uns ist sie schon seit der Antike bekannt.
Leider übernehmen die Krankenkassen die Kosten nicht, trotzdem habe ich es probiert und es hat bei mir zur Besserung des Hörsturzes sehr geholfen.
Wichtig ist, bei uns keine Blutegel aus einem Teich zu nehmen (wegen Infektionsgefahr mit unbekannten Keimen), sondern aus zertifizierter Zuchtfarm und sich von erfahrenen Therapeuten behandeln zu lassen.
In ihrem Speichel haben die Blutegel viele entzündungs- und gerinnungshemmende und heilende Stoffe, die nicht nur an der angesetzten Stelle wirken, sondern auf den Körper Einfluss haben. Ich merkte nach der Therapie: Das Ohr fühlte sich wohltuend warm an und der Schalter stellte bei mir auf Hören.
Was man wissen sollte: Die Blutegel spritzen gerinnungshemmende Stoffe ein, deshalb ist diese Therapie für Bluter gefährlich.
Die Tierchen werden an der entsprechenden Stelle angesetzt. Wenn man Glück hat, saugen sie sich dort fest oder suchen eine bessere Stelle. Dann wird bis zum Blut geraspelt und gesaugt. Sie bleiben so lange, bis sie groß und dick geworden sind und von alleine abfallen. Danach beginnt die große anhaltende Blutung (bei mir ca. 12 Stunden) – natürlicher Aderlass. Das mit dem großen Bluten soll ja so sein. (Aber ihr habt es schon richtig gemacht, sie abzuschütteln.) Nun ist bei mir alle Boshaftigkeit verschwunden! 🙂
Alles Gute euch, bleibt behütet! Und wir bleiben euch auf den Fersen! 🙂
Liebe Grüße von eurer Elisabeth und Hartmut