Mit dem Nachtzug nach Malaysia
Über die Landgrenze mit dem Nachtzug nach Malaysia
Von Thailand aus ging es für uns mit dem Nachtzug nach Malaysia. Das Ticket hatten wir am Vormittag gekauft und um 2 Uhr nachts sollte unsere Fahrt starten. Doch ähnlich wie bei der Deutschen Bahn hatte auch dieser Zug Verspätung, sodass wir bis 3 Uhr halbschlafend und total müde am Bahnhof warteten. Eine schrille Glocke und laute Lautsprecherdurchsagen verhinderten einen tiefen Schlaf. Aber diesen sollten wir im Nachtzug bekommen. Das ganze Abteil bestand aus Betten. Eine Klimaanlage schaffte angenehme Temperaturen. Wir verkrochen uns schnell in unsere Betten, zogen den Vorhang zu und genossen einen tiefen Schlaf.
Gemütliches Frühstück beim Zugfahren
Um ca. 6 Uhr waren die ersten „Schlaf-“ Zuggäste aktiv, sodass auch unser Schlaf nicht mehr so tief war. Aber wir schlummerten weiter. Kurz vor dem Bahnhof Hat Yai machten wir es uns auf Jonathans Bett bequem, schauten aus dem Fenster heraus und aßen zum Frühstück Kartoffelchips. 😀 Es war total gemütlich die Beine auszustrecken und gleichzeitig draußen die Landschaft und die vorbeirauschenden Wohngebiete zu beobachten.
Bevor wir am Grenzübergang Pedang Besar ankamen, wurden alle Betten in Sitzgelegenheiten umgeklappt. Danach sah das Abteil wieder ganz „normal“ aus. In Pedang Besar stiegen wir aus und wurden durch die Kontrollen hindurch gelotst. So schnell sind wir noch nie aus einem Land aus- und ins nächste Land direkt eingereist.
Auf dem Weg nach Langkawi
In Pedang Besar wollten wir mit dem Bus nach Kuala Perlis fahren, von wo aus die Fähre nach Langkawi übersetzt. Doch ein Taxifahrer bot uns die Strecke für fast den gleichen Preis an. So nahmen wir das Angebot gerne an und erreichten daher schneller und entspannter den Hafen. Dort angekommen schien es uns, als hätten wir einen Flughafen erreicht. Alles war so modern und touristisch.
Auch die Fähre war nicht unser gewohntes klappriges Long-tail Boot aus Holz, wie wir es aus Koh Yao Noi kannten. Es handelte sich vielmehr um eine riesige Katamaran-Fähre mit nummerierten Sitzplätzen. Ein Kiosk und ein komischer Film, der während der ganzen Fahrt auf den Bildschirmen flackerte gehörten auch dazu. Wir ahnten schon, dass Langkawi wohl nicht vergleichbar ist mit unserer kleinen thailändischen Insel.
Langkawi – eine beliebte Touristeninsel
Unsere Vermutung bestätigte sich. Die Insel ist um einiges touristischer. Da sich Langkawi in einer zollfreien Zone befindet, wird man von zahlreichen Duty-free Geschäften überfallen. Alle wollen einem die tollsten Dinge zu den besten Preisen verkaufen. Wir waren froh, als wir diese hinter uns lassen konnten und unsere Unterkunft ansteuerten. Diese befand sich 300m vom Strand entfernt.
Nebenan wurden Roller verliehen und in der Umgebung befanden sich einige Warungs bzw. Restaurants. Eine kleine Terrasse bei unserer Unterkunft bildete das Sahnehäubchen. Wir fühlten uns wohl konnten richtig schön entspannen. Dennoch waren wir froh, dass gerade Nebensaison war. Die ganzen Jetskis am Strand lassen den Trubel der Hochsaison erahnen.
Ein Meer von Wellensittichen
Direkt neben unserer Unterkunft hatten wir die Möglichkeit Wellensittiche zu füttern. Und zwar nicht nur drei oder vier – sondern um die hundert! Überall flatterten die kleinen, bunten Vögel herum. Gesang und freches Gekäcker klang durch die Luft. Wir hatten Weißbrot dabei und platzierten die Brotscheiben auf unseren Händen. Nach ein bisschen Warten kamen die ersten Mutigen und dann waren unsere Hände bald voll besiedelt mit hungrigen Wellensittichen. Gelegentlich probierten sie auch, ob unsere Finger essbar sind. Wir fühlten uns wie in Venedig, nur dass Wellensittiche doch ein bisschen angenehmer sind als Tauben.
Stammgäste auf dem Nightmarket
Jeden Abend finden auf Langkawi sogenannte Nightmarket’s statt. Hier verkaufen Einheimische an Straßenständen selbst zubereitetes Essen, Obst, Gemüse, Kleidung und anderen Krims-Krams. Dort gibt es das beste und preiswerteste Essen. Auch die Obst- und Gemüsepreise sind dort am günstigsten, weshalb wir jede Möglichkeit nutzten, um den Nightmarket zu besuchen. Es ist ein besonderes Highlight an den Ständen vorbei zu laufen, zu beobachten, wie die verschiedensten Gerichte zubereitet werden und anschließend Nudeln zu essen, die in Zeitungspapier eingewickelt sind. 😀
Wir haben die Atmosphäre sehr genossen. Einige der Einheimischen kannten uns nun schon und zwinkerten uns freudig zu.
Sonnenuntergang am Strand
Manchmal haben wir unser Abendessen vom Nightmarket mitgenommen und am Strand gegessen. Die Sonne ging langsam unter und verzauberte alles in rosa-orangene Farben. Ein wunderschöner Anblick. Wir saßen am Strand, haben an einer frisch gekochten Maiskolbe geknabbert und Eierpfannkuchen mit Currysauce gegessen. Alles natürlich mit den Händen, so wie es sich hier gehört. 😉
Generell haben wir viele Tage am Strand verbracht. Das Wasser war sehr warm, teilweise gab es größere Wellen, die das Kind in uns weckten und zum Mitsurfen einluden.
Das Wahrzeichen von Langkawi
Langkawi ist bekannt für seinen Weißkopf-Seeadler. An unseren Strandtagen haben wir mehrmals diesen gewaltigen Vogel schwebend in der Luft beobachten können. Am Hafen von Langkawi wird man von einem 12m hohen Monument begrüßt. Dieses stellt einen Seeadler dar, der gerade vom Felsen abfliegt. Übrigens ist der Name „Langkawi“ vom malaiischen Wort für „Adler“ abgeleitet. Das Monument wird als Eagle Square (Adlerplatz), bzw. Dataran Lang bezeichnet. Jonathan konnte hier ein paar schöne Drohnenaufnahmen machen. Es gibt sogar Aufnahmen, bei denen Jonathan über benachbarte Inseln flog und dann ein solches Exemplar kurz das Kamerabild kreuzte.
Beeindruckende Tempelanlagen
Obwohl die Insel Langkawi muslimisch ist, gibt es einige buddhistische und hinduistische Tempelanlagen. Besonders beeindruckend ist die buddhistische Anlage Wat Koh Wanararm. Da kaum ausgeschildert und nicht in den Touri-Büchern vor Ort vorkommend, finden nur die wenigsten Touristen hierher. Eine riesige, in Fels gehauene Statue ragt über der Anlage und hinterlässt bei uns großes Staunen. Ein beeindruckender Anblick.
Ein andere Tempelanlage befindet sich direkt unter einem Felsvorsprung, von denen Stalaktiten herunter ragen. Ein gewagter Platz. Allerdings sind die meisten Anlagen relativ neu gebaut. Eine spannende historische Vergangenheit fehlt und es scheint, als würde dies u.a. als Touristen Attraktion eingesetzt. Dennoch lohnt es sich die Anlagen zu besuchen.
Folgende Videos ergänzen den Blogbeitrag: