Good morning Vietnam
35. Woche
Mit dem Flugzeug nach Dong Hoi
Von Kuala Lumpur aus steuerten wir das nächste Ziel unserer Reise an: Vietnam. Wir freuten uns sehr darauf und waren gespannt, was uns erwarten wird. Hoffentlich weniger Touristen und mehr Ursprünglichkeit. Am Flughafen in Ho chi minh, lernten wir schon mal einen Charakterzug der Vietnamesen kennen. Ob am Ticketschalter, beim Einsteigen in den Bus, oder beim Einchecken ins Flugzeug… sie scheinen Drängeln zu lieben. Naja, wir hielten dann irgendwann dagegen. 😀 In Ho chi minh buchten wir direkt unseren Weiterflug nach Dong Hoi. Leider war der Preis, im Vergleich zum Vortag, nun doppelt so hoch. Nichts mit „Last minute sale“! Dong Hoi befindet sich übrigens im nördlichen Teil von Zentralvietnam. Eine geschichtsträchtige Region!
Lustige Busfahrt
Von Dong Hoi nahmen wir den Bus nach Phong Nha. Das war ein Erlebnis. Wir entschieden uns bewusst für den einfachen Bus, den auch die Einheimischen nutzen. Somit war Spaß vorprogrammiert. Der kleine Bus wurde mit allem vollgepackt: Passagiere, Bilderrahmen, Reissäcke, große Pappkartons und natürlich unseren Rucksäcken. Die Straßen waren teilweise so schlecht gebaut, dass wir uns wie in einem Erdbeben-Simulator-Studio vorkamen. Ich glaube, wir haben noch nie so viel Spaß beim Busfahren gehabt. Und durch das ganze Lachen waren wir so abgelenkt, dass uns nicht schlecht wurde. Achja, bezüglich dem Drängeln: Das macht sich auch auf den Straßen bemerkbar, weshalb hier andauernd gehupt wird.
Ankunft in Phong Nha
Gelegentlich wurden weitere Kartons in den Bus gefrachtet. An einem späteren Halt nahm dann die gleiche Person, (die die Strecke mit dem Roller gefahren ist) oder jemand anders das Paket entgegen. Eine ältere vietnamesische Frau beobachtete uns lächelnd. Leider konnte sie gar kein englisch sprechen oder verstehen, weshalb wir uns nur wenig austauschen konnten. Dabei hätten wir gerne ihren Geschichten zugehört. Ausgeschilderte Bushaltestellen gibt es nicht. Man winkt dem Bus zu. Will man aussteigen, muss man „Stopp“ rufen. bzw. die Einheimischen machen das irgendwie eleganter, aber wir verstehen ja nichts, was sie sagen. Also riefen wir „Stopp“ als der Bus an unserer Unterkunft vorbei düste. Sofort wurde die Bremse betätigt, die klapprige Tür geöffnet und wir konnten aussteigen. Es war hilfreich, dass wir die Route mit google maps verfolgten, um zu wissen, wo wir sind.
Tarzan’s Homestay
Unsere Unterkunft befand sich in einem Vorort von Son Trach. Wir wurden freundlich empfangen, inklusiver zwei kleiner Wollknäule, die sich als Hundewelpen herausstellten. Jonathan war hin und weg von den beiden. Sofort bekamen sie eine ausgiebige Streicheleinheit. Der schwarze von den beiden schien mehr verschmust zu sein, während der hellbraune mehr spielen wollte. Letzterer war auch sehr selbstbewusst und bellte erst mal jeden Radfahrer an, der vorbei fuhr. So richtig erzogen werden die Hunde wohl nicht. Dennoch haben alle ausgewachsenen Hunde, die wir hier auf den Straßen antreffen, enormen Respekt vor uns Menschen. Doch fragen wir uns, auf welche Weise sie dies gelernt haben.
Mit dem Rad unterwegs
Wir bekamen in unserer Unterkunft kostenlos Fahrräder und erkundeten die Ortschaft. Die Räder sind eindeutig für kleine Menschen mit kürzeren Beinen bestimmt. Für uns war es alles andere als bequem, aber trotzdem schneller als zu Fuß. Überall sehen wir Vietnamesen, Männer wie Frauen, am arbeiten. Ob im Garten, auf dem Reisfeld, oder beim Hausbau, jeder packt mit an. Wir sind beeindruckt von ihrem Arbeitswillen und der trotzdem fröhlichen und freundlichen Ausstrahlung. Am Abend sehen wir sie dann auf Volley- oder Fußballfeldern gemeinsam Sport machen. Kein Wunder, dass sie alle hier so gesund und schlank aussehen, bei dieser vielen Bewegung. Und um 20Uhr beruhigt sich das Leben im Dorf, es ist Schlafenszeit.
Vegetarier in Vietnam
Als Vegetarier scheint es in Vietnam besonders herausfordernd zu sein. Hier wird wirklich ALLES gegessen. Ratte, Hund, Katze, Würmer, Innereien,… Das erfreut das Herz eines Vegetariers 😀 Daher sind wir bisher sehr vorsichtig und wagen uns noch nicht an die Straßenstände. Hinzu kommt, dass die wenigsten Vietnamesen der englischen Sprache mächtig sind. Selbst google translate scheint nicht immer zu helfen. Trotzdem fanden wir ein kleines Straßenrestaurant, das günstige, vegetarische Gerichte anbot. Dort kamen wir auch in den Genuss eines vietnamesischen Hot Pots.
Vietnamesischer Markt
Natürlich besuchten wir auch hier den Markt der Einheimischen. So wie wir aufgefallen sind, scheinen weiße Touristen hier nur selten aufzukreuzen. So viele freundliche Gesichter schauten uns an, uns wurde zugewinkt und eingeladen, uns zum Essen dazu zu setzen. Der Markt ist ganz anders als die bisherigen. Unter einem provisorischen Dach aus Planen und Wellblechen, wurde die Ware ausgebreitet. Ein Großteil der Verkäuferinnen sitzt auf dem Boden. Aufgrund des niedrigen Daches, mussten wir die ganze Zeit geduckt laufen. Das schien die Vietnamesen zu belustigen. Schön, diese Herzlichkeit und Freude zu sehen.
Neue Obstsorten
Warum wir den Markt besuchten? Die Antwort wird den treuen Bloglesern bekannt sein 😀 Zum einen lieben wir es, das wuselige Leben der Einheimischen dort live mitzubekommen. Zum andern sind wir stets auf der Suche nach leckerem Obst. 🙂
Diesesmal gab es sogar eine neue Obstsorte. Dabei staunen wir, wie viel es eigentlich noch zu entdecken gibt. Wir probierten den Sternapfel aus, der an eine Mischung aus Honigmelone und reifer Birne erinnert. Unsere so genannte „Zimtbirne“ gab es hier in größerer Ausgabe. Schließlich fanden wir heraus, dass es sich hierbei um die Sapotille bzw. den Breiapfel handelt. Aufgrund seiner Druckempfindlichkeit ist der Name wirklich sehr passend.
Warum wir aber nun genau in dieser Region gelandet sind, das erfahrt im nächsten Blog.
Folgendes Video ergänzt den Beitrag
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Elisabeth
24. Januar 2019 @ 12:43
Liebe Anne und Jonathan,
wir glauben euch, dass euch nun eine gewisse Wehmut beschleicht, dass die schöne Zeit zu Ende geht.
Das Erlebnis Großstadt Kuala Lumpur war bestimmt auch interessant, aber nach Natur und reiner Luft werdet ihr euch gesehnt haben. Uns wäre es auch so gegangen.
Schön, dass du, Anne, in solch schöner Umgebung Klavier spielen konntest! Danke für den Beitrag, wir hören gerne mal mehr!
Dass die Vietnamesen so fröhliche Menschen sind, können wir uns gut denken. Wir hatten Freunde (Studienfreunde von Hartmut in Hanoi), zu denen leider der Kontakt abriss.
Vielleicht findet ihr ältere Vietnamesen, die deutsch verstehen. Zu DDR-Zeiten lernten bzw. studierten viele hier.
Wir wünschen euch noch viele schöne Tage – geht es auch noch in die Bucht von Ha Long, das soll ein Highlight sein!?
Wir wünschen euch auch eine gute Rückreise und ein gutes Ankommen im Winter in Deutschland. Wir hoffen, euch fällt es nicht zu schwer, sich hier wieder einzuleben.
(Mir fiel es nach Besuchen bei Freunden in der russischen und ukrainischen touristischen Einöde schwer. Die Herzlichkeit, Aufgeschlossenheit und Dankbarkeit der zum Teil sehr armen Menschen hinterließen ihre Spuren bei mir.)
Ganz liebe Grüße und ein Gott befohlen
von eurer Elisabeth und Hartmut
reiseeinfachundlebe
29. Januar 2019 @ 8:15
Hallo ihr Lieben Beiden,
danke für eure liebe Nachricht!
Als wir in Kuala Lumpur ankamen, sagten wir uns „morgen sind wir hier wieder weg!“ aber manchmal kommt es dann doch anders. Und es war auch gut so, denn sonst hätten wir unsere Reisepläne, um nach Aenon zu gehen wahrscheinlich nicht geändert. 🙂
Ja, das war wirklich traumhaft in solcher Umgebung Klavier zu spielen!
Ach, das ist ja interessant. Bisher haben wir noch niemanden getroffen, der deutsch kann und wahrscheinlich ist im Norden die Chance höher. Hier im Süden ist eher noch französisch zu finden. Wo wir aber im Norden erzählt haben, dass Jonathan in der DDR geboren wurde, da wurde sich riesig gefreut 😀
In die Ha Long Bucht geht es nicht mehr. Die Fotos von dort sehen wirklich toll aus. Nur haben wir auch von riesigen Tourismusmassen gelesen.
Aber für uns beide steht fest, dass wir den Norden Vietnams unbedingt nochmal mehr erkunden möchten.
Danke für eure Wünsche! Bezüglich unserer Heimfahrt haben wir gemischte Gefühle. Wir freuen uns riesig unsere Familien wieder zu sehen. Gleichzeitg sind wir gerne unterwegs und haben uns schon nächste Reiseziele ausgeguckt 😀 aber alles zu seiner Zeit und nach Gottes Plan!
Wir senden euch liebe Grüße zurück,
Jonathan und Anne